Im Camp Nou in Barcelona findet am Dienstag den 06.12.2016 der 06.Spieltag der Champions League statt. Um 20:45 Uhr trifft FC Barcelona auf Borussia Mönchengladbach. Sei Live dabei per TV, Livestream, Radio oder Liveticker!
Seinen Gegenspieler schüttelt er im Mittelfeld im Idealfall mit einer flinken Drehung ab. Tupft dann den Ball, fast ohne hinzusehen, in den Lauf eines Mitspielers und stellt einen kompletten Abwehrverbund auf den falschen Fuß. Spielt Pässe in Lücken, die andere gar nicht erkennen. Intuitiv. Es kommt aber auch vor, dass sich das Teufelchen auf der Schulter zu Wort meldet und Gehör findet. „Mo“, wispert das kleine Wesen dann, „zieh los mit dem Ball, na komm, lass die beiden Gegenspieler stehen. Was sagst du? Das kannst du nicht machen, so dicht am eigenen Strafraum? Ein Risiko ist das, sagst du?“ Und dann, schmeichelnd: „Es wird schon nichts passieren. Du kannst das doch.“ Er kann das wirklich. So wie nur wenige in der Bundesliga. Diese enge Ballführung, diese Eleganz und Übersicht, das haben nicht viele so drauf wie Mahmoud Dahoud, von allen nur „Mo“ gerufen. Der Ball ist sein Freund, und diesen Freund behandelt Gladbachs Mittelfeld-Juwel äußerst kunstvoll und behutsam. Dahoud führt die Kugel so sicher, dass er halt manchmal zu viel wagt und damit seinem Trainer und seinen Mitspielern den Schweiß auf die Stirn treibt. Wenn das Teufelchen zur riskanten Lösung rät, zum Zauberpass oder zum gewagten Dribbling, das die eigene Mannschaft in Bedrängnis bringen kann, wenn es schiefgeht.Zu viel Risiko oder nicht: Ein Hochbegabter ist da am Werk, der von Beobachtern wahlweise als nächster Nationalspieler oder als nächster Zig-Millionen-Transfer der Borussia eingeschätzt wird, meist als beides. „Ich halte von Mo und seiner Spielweise extrem viel. Der Junge hat ganz großes Potenzial. Und ich bin ziemlich sicher, dass wir uns demnächst in der Nationalelf sehen“, schwärmte beispielsweise Ilkay Gündogan nach dem 1:1 von Manchester City im Borussia-Park. „Er hat eine tolle Technik, der wird garantiert seinen Weg machen.“ Kommt hinzu: Anders als viele andere technisch äußerst versierte Kollegen ist Dahoud einer, der auf dem Rasen nie stillzustehen scheint. In seiner Premieren-Saison war er sogar laufstärkster Spieler der Bundesliga, steuerte zudem fünf Treffer bei und lieferte neun Assists. Nicht selten spult er 13 Kilometer oder mehr ab während der 90 Minuten, bietet sich pausenlos an, fordert den Ball, fädelt ein und schießt Tore. Und doch: Zu Saisonbeginn spielte er nur eine untergeordnete Rolle. Kein schöner Sommer für Dahoud: Weil die Borussia in der ChampionsLeague-Qualifikation gegen Young Boys Bern antrat, wurde der Sohn syrischer Eltern nicht für die deutsche Olympia-Auswahl freigegeben – und dann saß er bei seinem Klub auch noch draußen.
Vor allem in Auswärtsspielen gehörte Dahoud häufig nicht zur Startelf. Ging es um Robustheit und Balleroberung, dann setzte Andre Schubert zunächst oft auf Christoph Kramer und Tobias Strobl. Wie es mit den dreien gemeinsam geht, zeigte das 1:1 gegen Hoffenheim: Kramer und Strobl besetzten die Doppelsechs und hielten dem etwas offensiver postierten Dahoud den Rücken frei. Auf Pass von Kramer erzielte der dann sein erstes Saisontor, mit einem Schlenzer mit links, der im langen Eck einschlug. „Mo ist immer besser reingekommen im Verlauf der Saison“, lobt Schubert, „aber er muss auch nach wie vor aufpassen bei manchmal gefährlichen Ballverlusten.“ Ein Hochbegabter sucht die richtige Balance – und arbeitet daran, ein fantastisches erstes Jahr zu bestätigten, was erfahrungsgemäß vielen Talenten schwergefallen ist. Der erfahrene Nebenmann Christoph Kramer, im Sommer von Bayer Leverkusen zur Borussia zurückgekehrt, hatte schon vor Saisonbeginn prophezeit, dass der Weg Dahouds nicht zwangsläufig weiter steil nach oben führen muss. „Ich bin ein großer Fan von Mo Dahoud. Der hat das gewisse Etwas. Aber es ist nicht einfach, ein sensationelles erstes Jahr zu bestätigen.“
Sein Ratschlag daher: „Die zweite Saison ist immer etwas schwerer, deshalb sollten wir ihn einfach machen lassen und die Erwartungen nicht zu hoch setzen.“ Und Dahoud macht, meist äußerst unbekümmert und erfrischend. Zudem läuft er garantiert nicht Gefahr, dass er sich mit Medienterminen oder öffentlichen Auftritten verzettelt. Interviews mit ihm finden so gut wie nie statt; Borussias Juwel wird vom Verein abgeschirmt, und er drängt auch nicht ins Rampenlicht. So ist auch nicht klar einzuschätzen, wo Dahoud seine sportliche Zukunft sieht. Sein Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2018, die Borussia bemüht sich naturgemäß, diesen bald zu verlängern, am liebsten bis 2022. Denn die Konkurrenz bringt sich in Position. Borussia Dortmund etwa, außerdem große ausländische Klubs, wobei naheliegend wäre, dass Dahoud in absehbarer Zeit noch nicht den Schritt ins Ausland wagt.
Kann sich der in Langenfeld im Rheinland, zwischen Köln und Düsseldorf, Aufgewachsene nicht zu einer Verlängerung bei seinem Stammverein durchringen, könnte es im nächsten Sommer bereits einen Wechsel geben, garantiert jedoch nicht schon jetzt im Winter, wie Max Eberl betonte: „Stand jetzt liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Wechsel bei null Prozent, und es gibt auch kein Angebot“, sagte Borussias Sportdirektor neulich im Interview. In Mönchengladbach kann und soll Dahoud weiter reifen; im Sommer hatte er betont, sich auf den Moment und auf die Borussia zu fokussieren und fügte an: „Wer sagt denn, dass ich Mönchengladbach verlassen muss?“ Aktuellere Äußerungen von ihm zu seiner Zukunft gibt es nicht, und auch ansonsten ist es nicht einfach, seine Gemütslage zu eruieren, schlicht weil er wenig Wert darauf legt, mit Journalisten zu reden. So behielt er auch für sich, wie er damit klarkam, dass Schubert ihn zu Saisonbeginn vorübergehend nicht nominierte. Als einzige Regung erlaubte er sich später mitunter ein Lächeln nebst einer „Daumen hoch“-Geste, als er wieder zur Startelf gehörte. Sich selbst hat er mal als Perfektionisten beschrieben, der nie so ganz mit seinen Auftritten zufrieden ist; ein Zug der Selbstkritik, den er, wie er sagt, von seinem Vater übernommen hat. Und er verblüffte mit seiner Einschätzung, er habe sich mit 17 Jahren stärker gefühlt als in der Bundesliga, beweglicher und flinker – eine erstaunliche Einschätzung eines Jungprofis, der wie kaum ein anderer fußballerische Klasse und äußerste Fitness und Laufstärke vereint.
So sehr, dass zum Beispiel Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick im Interview neulich die Vermutung in den Raum stellte, bis zur WM 2018 würden „uns viele um dieses Talent beneiden“. Zunächst aber mal muss der Hochveranlagte, der Zinedine Zidane und auch Luka Modric als seine Vorbilder nennt, seinen Weg auf dem Rasen finden, die Balance zwischen genialen Offensivaktionen und dem einfachen, risikoarmen Spiel, das eben mitunter auch gefragt ist. Dass seine Formkurve nun wieder klar aufwärts zeigt, belegt auch die jüngste Äußerung Schuberts nach dem 1:1 gegen Hoffenheim und dem ersten Bundesligatreffer Dahouds in der laufenden Saison. „In den vergangenen Spielen hat er deutlich zugelegt“, lobte Borussias Trainer, „er hat viele positive Situationen nach vorn gehabt und sich gut in den Zweikämpfen präsentiert.“ Sein Fazit: „Mo kommt derzeit in einen Flow“, so richtig in Schwung also. Vieles spricht dafür, dass Dahoud sich nicht von seinem Weg abbringen lässt. Ein außergewöhnliches Talent macht den zweiten Schritt einer verheißungsvollen Karriere. Erst recht, wenn er dann auch das Teufelchen auf seiner Schulter ignoriert.
FC Barcelona - Mönchengladbach Live Stream
Barca empfängt die Mannschaft aus Gladbach. Der Schiedsrichter wird das Spitzenspiel am Dienstag, 05.Dezember 2016, um 20:45 Uhr anpfeifen.Wenn das Spiel zwischen FC Barcelona und Borussia Mönchengladbach angestoßen wird, werden etliche Fussball-Fans leider nicht zuschauen können. Wer über einen schnellen Internet-Anschluss verfügt, kann sich einen Live-Stream suchen – und davon gibt es genügend. Sportsender bieten möglicherweiße zu diesem Event einen eigenen Livestream an, der legal ist und eine HD-Qualität aufweist.
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Wir von Fußball Live Stream wünschen euch viel Spaß beim Spiel FC Barcelona gegen Gladbach, vergesst nicht um 20:45 Uhr einzuschalten, sei es per TV, Livestream, Radio oder Liveticker!
