Freitag, 6. Juli 2018

Live Stream Brasilien - Belgien 06.07.2018 WM

In der Kasan-Arena in Kasan findet am Freitag, den 06.07.2018 das 1/4-Finale der Weltmeisterschaft 2018 in Russland statt. Um 20:00 Uhr trifft Brasilien auf Belgien. Sei Live dabei per TV, Livestream, Radio oder Liveticker!


Vielleicht sollte Neymar einfach die Rollen wechseln. Nicht so drastisch wie Diego Maradona, der ja spätestens bei dieser WM vom ehemaligen Superstar zur Lachnummer verkommen ist ob seiner öffentlichen Auftritte. Doch wenn selbst der Argentinier, dem die trashige Schau zu eigen ist, nicht weiß, ob er die Einlagen des Brasilianers zum Weinen oder Lachen finden soll, dann nähert man sich einer Grenzerfahrung.

Wie wäre es also, wenn Neymar in den restlichen Spielen der Selecao in Russland sich einfach nicht mehr als Simulant betätigte, als den ihn viele nicht zu Unrecht sehen angesichts diverser Einlagen bei dieser WM? Vor allem nach einem Tritt von Miguel Layun beim 2:0 im Achtelfinale gegen Mexiko und Neymars Rolle als sterbender Schwan? Wie also wäre es, wenn er sich auf sein noch größeres Talent als Fußballer besänne - und diese Hauptrolle übernähme?

"Ich glaube an Neymar", sagt Brasiliens Weltmeister von 2002, Ronaldo am Mittwoch in Moskau bei einem Termin von sogenannten FIFA-Legenden. Neymar habe bei der WM stark aufsteigende Form gezeigt. "Das ist eine gute Entwicklung, vor allem in entscheidenden Momenten hat er sich gut präsentiert", lobte das ehemalige Phänomen, der Superstar des Turniers vor 16 Jahren.

Damit stand der 41-Jährige aber fast alleine. Internationale Beobachter wie Altstars brechen, seit Tagen schon, den Stab über den Schauspieler Neymar. "Ich dachte, er muss auf einer Trage ins Krankenhaus, und wir sehen ihn nicht mehr", hatte der Däne Peter Schmeichel als TV-Experte geätzt. Bei dem FIFA-Termin legte nun Lothar Matthäus nach: "Nicht nur mir geht Neymar auf die Nerven. So was gehört sich nicht", so der Weltmeister von 1990. "Wenn es einmal passiert, wäre es ja noch verzeihbar, aber die Summe der Schauspielereien geht den Fans auf die Nerven. Man spottet über ihn und das zu Recht."

Dabei gehe es nicht nur darum, ob Neymar oder seine Gegner vom Schiedsrichter verwarnt würden. Matthäus: "Es geht auch darum: Wir reden über Fair Play. Er ist ein Idol für viele Kinder. Er muss damit aufhören, so zu schauspielern. Er gehört zu den fünf besten Fußballern der Welt. Warum braucht er das Schauspielern? Wir brauchen Spieler wie ihn, aber nicht so."

Die weltweite Kritik indes für "Unsinn" hält Ronaldo: "Neymar hat noch nicht sein Bestes ausgepackt."

Als Fußballer, wohlgemerkt. In der Gruppenphase war Coutinho mit zwei Toren und einem Assist Brasiliens Mann. Im Achtelfinale gegen Mexiko, seinem vierten Pflichtspiel nach dem Mittelfußbruch Ende Februar, dann schon Neymar: per Tor und Vorlage. Schon im letzten Gruppenspiel hatte er Thiago Silva zum 2:0 gegen Serbien aufgelegt, zuvor gegen Costa Rica zwar zum 2:0 getroffen, dabei aber auch mit Scharmützeln und Schauspieleinlagen "geglänzt".

Mit 57 Toren in 89 Länderspielen steht er seit diesen WM-Tagen auf Platz 3 im Selecao-Ranking, ließ Romario (55) Tore hinter sich. Ganz vorne: Pelé ((77 Tore), gefolgt von Ronaldo (62). Der sagt: "Ich glaube, Neymar kann der Held werden." Gemeint ist: Weltmeister werden und Lionel Messi und Cristiano Ronaldo "ihre Herrschaft entreißen". Die als Weltfußballer. Ähnlich wie er 2002. "Ich spielte damals nicht viel, aber eine exzellente WM."

Tempo, Präzision, Spielwitz: fußballerische Qualitäten, die Kevin De Bruyne in sich vereint wie kaum ein Zweiter. Und doch dauerte es im Achtelfinale gegen Japan bis zur Nachspielzeit, ehe sein ganzes Talent zum Vorschein kam. Den Bilderbuchkonter der Belgier, der zum späten 3:2-Siegtreffer führte, leitete De Bruyne mit einem Sololauf über das halbe Feld und einem perfekt gespielten Außenristpass auf den mitgelaufenen Thomas Meunier mustergültig ein. Und alle stellen sich die Frage: Warum glänzt der Mittelfeldregisseur nicht öfter im Nationalteam so - wie im Übrigen fast wöchentlich im Trikot von Manchester City? "Ganz einfach", analysiert Belgiens Ex-Nationalspieler Philippe Albert, "weil zwischen seinen Positionen bei ManCity und bei den Roten Teufeln 25 Meter Unterschied liegen."

In der Tat spielt De Bruyne unter Trainer Pep Guardiola als Achter, ausgestattet mit allen Freiheiten, anders als im Nationalteam von Roberto Martinez, wo er als Sechser zum Einsatz kommt. Und während ihm bei den Citizens der Brasilianer Fernandinho den Rücken freihält, muss De Bruyne bei den Roten Teufeln eher neben als vor Axel Witsel spielen, auf der Doppelsechs. Martinez sieht in dem ehemaligen Wolfsburger das Metronom, den Taktgeber und gleichzeitig den Motor der Mannschaft. De Bruyne hat dafür - zumindest nach außen hin - Verständnis: "Wir spielen eben nur mit zwei Mittelfeldspielern, und davor mit Eden Hazard und Dries Mertens. Meine Position bei City liegt irgendwo zwischen diesen beiden Reihen, aber dann wären wir im Nationalteam zu offensiv eingestellt."

Und doch stellt sich die Frage: Verschwendet Martinez nicht zumindest einen Teil von De Bruynes enormem Potenzial? Seine Genialität im letzten Drittel, der Angriffszone, kommt als Sechser ebenso wenig zum Tragen wie seine Schussqualitäten. Die Außenristflanke auf Romelu Lukaku im Auftaktspiel gegen Panama war Beleg genug dafür, wie wertvoll De Bruyne in Strafraumnähe sein kann. Nur: Bis dorthin kommt er in seiner aktuellen Rolle als "Quarterback" nur allzu selten. Stattdessen holt er sich die Bälle teilweise weit in der eigenen Hälfte, fast auf Höhe der Dreierabwehr.

Martinez relativiert die De-Bruyne-Diskussion: "Wer Kevins Spiel analysiert, sollte nicht von Positionen, sondern von Räumen sprechen." Dass der Spanier ausgerechnet im Viertelfinale gegen Brasilien einen Systemwechsel vornehmen wird, gilt als unwahrscheinlich. Martinez weigert sich, die offenkundigen Defensivprobleme seiner Mannschaft an der (wackeligen) Dreierreihe festzumachen. Eine Viererkette wie unter seinem Vorgänger Marc Wilmots wird Martinez deshalb gegen Neymar und Co. wohl kaum aufbieten.

Stichwort Wilmots: Der Ex-Schalker hat ganz besondere Erinnerungen an Brasilien. Im WM-Achtelfinale 2002 köpfte er Belgien gegen die Selecao vermeintlich in Führung, doch der damalige Schiedsrichter Peter Prendergast (Jamaika) verweigerte dem Tor wegen eines angeblichen Schubsers die Anerkennung. Am Ende gewann Brasilien mit 2:0, obwohl, so Wilmots, "Belgien die bessere Mannschaft war". Wiederholt sich am Freitag die Geschichte? Oder gelingt der "goldenen Generation" der Roten Teufel eine Revanche?


Brasilien - Belgien Live Stream


Der Schiedsrichter wird das Spitzenspiel am Freitag, 06.Juli 2018, um 20:00 Uhr anpfeifen. Wenn das Spiel zwischen Brasilien und Belgien angestoßen wird, werden etliche Fussball-Fans leider nicht zuschauen können. Wer über einen schnellen Internet-Anschluss verfügt, kann sich einen Live-Stream suchen – und davon gibt es genügend. Sportsender wie Sky, Eurosport oder Sport1 bieten möglicherweiße zu diesem Event einen eigenen online Livestream an, der legal ist und eine HD-Qualität aufweist.



Wir von Fußball Live Stream wünschen euch viel Spaß beim Spiel Brasilien gegen Belgien, vergesst nicht um 20:00 Uhr einzuschalten, sei es per TV, Livestream, Radio oder Liveticker!